Wegerich
Hildegard von Bingen

Was hätte Hildegard gesagt? „Gebissen oder gestochen?“

Ein paar fröhliche Stunden draußen im Grünen – und schon ist es passiert! Hier einige Stiche, da einige, zum Teil erst unbemerkte Bisse – und wie das juckt!!! Ein Fall für den Spitz- oder auch den Breit-Wegerich… Denn kratzen sollte man ja keinesfalls 🙂

Zum Glück haben sich in unserem kleinen Gärtchen ein paar Wegerich-Pflanzen angesiedelt, die wir, wenn es dann mal wieder passiert ist, am besten direkt nutzen – also fast direkt… vorher wasche ich die Blättchen, wenn möglich, kurz heiß ab. Denn die Tierwelt (Nachbarskatze, Vögel, vielleicht auch das eine oder andere Mäuschen) fühlen sich im Grün auch wohl und mögliche „Kleckse“ oder anderes möchte man sicherlich nicht mit in die Haut „einreiben“.

Solch ein Wegerichblatt lässt sich dann am besten noch Wasser-feucht über die Biss- oder Stich-Stelle reiben – und, genauso wie Hildegard von Bingen es beschrieben hat, kann man dem lästigen Jucken damit ein Ende bereiten.

„Und wenn eine Spinne oder ein anderer Wurm einen Menschen berührt oder sticht, dann soll er sofort mit Wegerichsaft die Stichstelle salben und es wird ihm besser gehen.“ (Hildegard, Physica)

Übrigens: Als ich diese Textstelle während meiner Hildegard-Ausbildung las, fragte ich mich, wann man wohl von einer Spinnen hierzulande gebissen wird. Doch eines Tages spürte ich deutlich den Biss einer der vielen kleinen Spinnchen, die im Garten auf Steinen und Tischen flink herumlaufen. Und dachte an die Textstelle…

Einige Wochen später wurde ich „ungespürt“ von vermeintlichen Grasmilbe gebissen und recherchierte… Denn die roten Biss-Stellen machte sich bei mir meist erst am nächsten Morgen bemerkbar, dafür um so intensiver juckend und mit einer kleinen „Pustel“. Ich fand heraus, dass solche Stellen eher von einer Herbstmilbe bzw. deren Larven stammen kann – und Milben im „Finalstadium“ auch zu den Spinnentieren zählen.

Selbst bei den Milben-Bissen also half das „Abreiben“ mit dem Wegerich-Blatt dann sofort beim Einsetzen des Juckens, gegebenenfalls mit Wiederholung ein paar Stunden später.

Und – auch bei Mückenstichen kommt dieser einfache, schnelle Weg bei uns gerne zum Einsatz. 

Übrigens: Wegerich, so habe ich damals als Kind gelernt, kann man an dem „senkrechten Pinsel“ erkennen und den festen, geraden Blattadern, die – wenn wir Kinder mit dem nötigem Fingerspitzengefühl daran zogen – so erstaunlich schön das Blatt zum Kräuseln brachten. Haben Sie das auch schon ausprobiert? 

Podcast: Was hätte Hildegard gesagt? „Gebissen oder gestochen?“

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